Am Employer Branding, also der Entwicklung der Arbeitgebermarke arbeiten kleine und große Unternehmen auf der ganzen Welt. Klar, sie wollen wettbewerbsfähig bleiben. Und, sie wollen die besten Talente auf dem Markt gewinnen.
Das Konzept des Employer Branding ist also eine wichtige Strategie. Es sollte demnach in deiner Unternehmensstrategie und der Entwicklung deiner Unternehmensmarke nicht fehlen, sondern fest verankert sein. Es sollte sich durch alle operativen Aktionsfelder deiner Firma ziehen. Damit dient es dir ideal zur langfristigen Versorgung mit passenden Mitarbeiterinnen. Und zudem dient es der Steigerung der internen Identifikation und Leistungsbereitschaft deiner Mitarbeiterinnen.
Abgrenzung Employer Branding + Personalmarketing
Manchmal wird Employer Branding mit Personalmarketing verwechselt, oder (leider) nur einseitig zur Mitarbeitergewinnung eingesetzt.
Seitdem ich vor über 10 Jahren meinen Master in Personalmanagement gemacht habe, hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Deshalb kann ich bestätigen, Employer Branding ist viel mehr als reine Mitarbeitergewinnung. Hier geht es um tiefgreifende Prozesse der Identitäts- und Kulturentwicklung. Damit geht es zudem um Organisationsentwicklung. Und ja, ist da eben noch das Brand Marketing.
Die Vorteile von Employer Branding
- Durch deine klare Positionierungsstrategie und deine authentische Marketingwirkung als Top Arbeitgebermarke wahrgenommen werden.
- Die Effizienz der Personalrekrutierung UND die Qualität der Bewerber steigern.
- Du verbesserst die emotionale Bindung zwischen deinem Unternehmen und deinen Mitarbeiter/innen. Sie werden sich viel mehr zugehörig fühlen.
- Das hat zur Folge, dass sie sich mehr engagieren werden.
Was genau ist Employer Branding?
Kurz gefasst: Employer Branding ist das, was die aktuellen Angestellten und/oder potenziellen Mitarbeiter über dich als Arbeitgeber denken, wie es Doreen in ihrem Artikel beschreibt. Es ist die Wahrnehmung deiner Mitarbeiter/innen von dir. Also, wie du in den Wald hineinrufst, schallt es hinaus. Wenn du gutes Employer Branding geleistet hast, werden dich deine Mitarbeiter/innen als Arbeitgeber wertschätzen. Noch klarer, sie werden sagen: „Hier ist der beste Arbeitsplatz! Ich brauch nix anderes!“
Was passiert, wenn deine Mitarbeiter zutiefst überzeugt sind, dass es kein besseres Arbeitsumfeld gibt? Klar, dann werden sie bei dir bleiben!
Big Player wie Google, Amazon und Tesler betreiben seit vielen Jahren Employer Branding. Denn sie wissen, wie sie sich im War of Talents von ihren Mitbewerbern abheben müssen.
Ist deine Arbeitgebermarke dasselbe wie dein Unternehmensmarketing?
Auf den ersten Blick scheint eine Arbeitgebermarke gleichbedeutend mit Unternehmensmarketing zu sein. Aber es ist ganz anders.
Differenzierung zwischen Marketing und Employer Branding
Deine Arbeitgebermarke ist das Anliegen der Marketingabteilung, aber auch des Produkts, des Vertriebs und des Lagers und alles dazwischen.
Traditionelles Marketing versucht, den Verbraucher oder andere Unternehmen dazu zu bringen, mit dir Geschäfte zu machen. Es geht darum, was du verkaufst.
Fakt ist, die Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke hat einen erheblichen Einfluss auf das Rekrutieren von Mitarbeitern. Und noch mehr auf den Erfolg des Unternehmens. Hier stimmen auch die Teilnehmerinnen, die sich in unserer Digital Coach Academy als Personalverantwortliche weiterbilden, zu.
Die Employer Branding bzw. Arbeitgeber Positionierung
Ausgangspunkt deines Employer Brandings ist die Entwicklung deiner Positionierung als Arbeitgeber. In der Fachliteratur wird das auch Employer Value Proposition (EVP) genannt.
Mit dieser Arbeitgeberpositionierung definierst du das Vorstellungsbild, also dein Arbeitgebermarkenbild, das du von dir als Arbeitgeber haben willst. Und du solltest diese Positionierung als Teil der Grundlagen deiner Unternehmensführung sehen. Du solltest dies in deinen Werten, deiner Vision, Mission und Leitlinien einfließen lassen. Diese Arbeitgeberpositionierung ist also Teil deines Unternehmensleitbildes.
Wie du mit Employer Branding dein Ziel erreichst
- Das in deiner Positionierung definierten Vorstellungsbild als Arbeitgeber muss bei all deinen relevanten Bezugsgruppen einheitlich und klar sein.
- Kurz: Du musst dich von anderen Arbeitgebern unterscheiden. Dann hast du dein Employer-Branding-Ziel erreicht: Du bist zur Arbeitgebermarke geworden.
Von der Stellenanzeige über die Einarbeitung bis zum Verhalten deiner Führungskräfte. Deshalb musst du in die vielen Berührungspunkte mit deinen potenziellen Kandidaten investieren. Das gilt vor und nach der Einstellung. Und das machst du mit deiner Arbeitgeberpositionierung. Du musst dich als Arbeitgeber also spürbar und lebendig machen. Employer Branding hat in seiner operativen Breite weit mehr als nur Schnittmengen mit dem Talentmanagement gemein. Die operativen Handlungsfelder beider Disziplinen sind in den meisten Phasen des Talentzyklus weitgehend deckungsgleich.
Employer Branding – Personal Branding & Talentmanagement
Drei Disziplinen Hand in Hand in Hand
Aus der Perspektive des Employer Brandings ist deshalb das Talentmanagement ein Instrument der Arbeitgebermarkenbildung.
Also Punktsieg für Employer Branding ?
Theoretisch ja, in der Praxis nein. Denn du kannst im Grunde auch ohne Arbeitgeberpositionierung und Employer-Branding-Programme Talentmanagement betreiben. Dennoch ist erfolgreiches Employer Branding davon abhängig, dass die Instrumente des Talentmanagements in den Dienst der Arbeitgebermarkenbildung gestellt werden.
Das zu tun, ist das Gebot der Stunde. Einerseits weil Talentmanagement ohne Employer Branding Kraft und Wert verliert – und das Unternehmen schnell den Anschluss. Denn schau dir die Entwicklungen in den Arbeitsmärkten an! Es drängt sich die Frage auf: Wie lange wird der von Employer Branding isolierte Einsatz des Talentmanagement noch wettbewerbsfähig sein?
Andererseits löst eine fundierte, gut entwickelte Arbeitgebermarke Effekte aus, die weit über die Wirkungsmöglichkeiten des reinen Talentmanagements hinausgehen. Nebenbei macht sie auch das Talentmanagement selber deutlich leichter und effektiver. So gehen beide Disziplinen Hand in Hand – Employer Branding als inhaltliches Fundament und Wirkungsverstärker des Talentmanagements. Talentmanagement als Instrument des Employer Brandings, ohne dass die Arbeitgebermarke nicht entstehen kann.
Was unterscheidet Talentmanagement von Employer Branding?
Talentmanagement hat das Ziel, die Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Talenten zukunftsfähig und durchgängig zu gestalten. Und diese dann nachhaltig im Unternehmen zu verankern.
In Unternehmen kursieren unterschiedliche Talentmanagement-Modelle, und nahezu jede auf das Thema spezialisierte Beratungsfirma bringt seine eigenen ins Spiel.
Sie unterscheiden sich in der Definition der Prozessgruppen oder auch Phasen des sogenannten Talentzyklus.
Ein weiterer, ganz wesentlicher Unterschied liegt in der Definition des Talentbegriffs.
Während einige Modelle unter Talent nur ausgewählte Potenzialträger verstehen, begreift der moderne Talentansatz jeden Menschen als Talent. Damit hat das Talentmanagement die Aufgabe, dieses zu entdecken, zu entfalten und für das Unternehmen nutzbar zu machen.
Talentmanagement zielt auf die Optimierung und Ausgestaltung von operativen Personalmanagement-Prozessen in ihrer ganzen Breite ab. Von der Rekrutierung über Kompetenzmanagement bis zu Beurteilungssystemen.
Wenn du dir immer noch nicht ganz sicher bist, ob und warum du Employer Branding brauchst, mach dir einen persönlichen Termin mit mir aus.
8 Vorteile, die du mit Employer Branding erreichst
1. Die richtigen Talente gewinnen und halten
63 % der Personalvermittler geben an, dass der Talentmangel ihr größtes Problem ist.
Atemberaubende 78 % der Menschen prüfen den Ruf eines Unternehmens als Arbeitgeber, bevor sie sich um eine Stelle bewerben. Und 88 % der Millennials glauben, dass es sehr wichtig ist, Teil der richtigen Unternehmenskultur zu sein .
Jobsuchende in Zahlen aufzuschlüsseln ist eine knifflige Angelegenheit. Doch klar ist, dass Hunderte von talentierten Leuten denselben Job anstreben.
Dein starkes Employer Branding bzw. die Entwicklung deiner starken Arbeitgebermarke ermöglicht dir, jederzeit auf potenzielle Kandidaten zuzugreifen. Insbesondere online machst du damit die potenzielle Eignung deines Unternehmen möglich. Es funktioniert in beide Richtungen, es ist im Wesentlichen die Matchmaking-Phase für dich und deine potenziellen Kandidat/innen.
Deshalb ist es wichtig, dass du deine Arbeitgebermarke auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Facebook, Twitter, Instagram als Zugangspunkt für Kandidaten aufbaust. Damit erhalten potenzielle Bewerber/innen einen Einblick in dein Unternehmen. Mach dir bewusst, dass auf der Jagd nach ihrem nächsten Job fast 80 % der Arbeitssuchenden wahrscheinlich soziale Medien nutzen.
2. Deine Reputation als Marke wiegt mehr als Geld
Wenn du die Entwicklung deiner Arbeitgebermarke außer Acht lässt, riskierst du eine hohe Fluktuation der Mitarbeiter.
Klar, wer hat schon Zeit, sich um die Personalzufriedenheit zu kümmern, wenn der Laden laufen muss. Und am Monatsende bekommen deine Mitarbeiterinnen ihren Lohn.
Klar ist das Gehalt für deine Mitarbeiter/innen wichtig, aber es ist nicht der wichtigste Faktor.
CareerBuilder berichtet, dass 67 % der Kandidaten eine niedrigere Bezahlung akzeptieren würden, wenn ihr Arbeitgeber sehr positive Online-Bewertungen hätte. Denke hier nur an das Geld, das du sparen könntest, denn Employer Branding macht deine Mitarbeiter schlicht glücklich.
Und wie du dir denken kannst, fördert eine hohe Motivation deiner Mitarbeiter eine gesunde Wettbewerbsfähigkeit. Warum? Weil sie effizienter und kreativer sein werden. Wenn eine Lösung erforderlich ist, werden sie härter daran arbeiten, um herauszufinden, wie das Problem gelöst werden kann. Für wen? Klar, für dich und deine Kunden!
3. Die Zuverlässigkeit deiner Mitarbeiter steigt
Die Mitarbeiter sind sehr zuverlässig, man kann ihnen vertrauen und sie fühlen sich sicher. Das allgemeine Engagement innerhalb des Unternehmens ist daher sehr hoch.
4. Mit Employer Branding sinkt deine Mitarbeiterfluktuation
Durch hochqualifizierte, talentierte, vertrauenswürdige und zu 100 % engagierte Mitarbeiter/innen wird deine Personalfluktuation sinken. Damit sparst du Geld bei der Personalverwaltung, den Rekrutierungsprozessen, der Einarbeitung und Bindung deiner Mitarbeiter/innen.
Das Engagement der Mitarbeiter wird sich steigern, sodass du Geld in ihre Aus- und Weiterbildung investieren willst. Damit werden sie dir zu einem noch größeren Vermögenswert verhelfen. Und ganz nebenbei einen Mehrwert für deine Marke schaffen. Was sie lernen, wird in Bezug auf Produktivität, Fachwissen und Interessenvertretung zurück in das Unternehmen transferiert.
5. Du ziehst mit Employer Branding neue Generationen an
Nehmen wir an du bist ideal positioniert. Dein Unternehmen gilt als ausgezeichneter Arbeitgeber. Dann wirst du auch aus neuen Generationen außergewöhnlicher Talente anziehen. Das heißt nicht nur gute, sondern hervorragende Mitarbeiter.
6. Dein Markenimage gewinnt an Wert
Durch Employer Branding wirst du dein Markenimage erheblich verbessern. Das ist wesentlich, weil du damit Kunden und Investoren anziehst, die den wirtschaftlichen Nutzen deines Unternehmens direkt beeinflussen.
7. Du senkst die Kosten deiner Einstellungen
Laut LinkedIn kannst du mit einer starken Arbeitgebermarke im Schnitt eine Senkung der Kosten um 43% erreichen. Das pro eingestelltem Kandidaten. Mache es also besser als deine Konkurrenz.
Wie du das machst geht? Ganz einfach, Employer Branding! Investiere in deine Arbeitgebermarke. Dann musst du nicht deinen gesamten hart erwirtschafteten Gewinn für Werbe- und Marketingkampagnen ausgeben, um dein Unternehmen bekannter zu machen.
Aber mit einer konsequent gepflegten Arbeitgebermarke profitierst du von der natürlichen Attraktivität deines Onlineauftritts.
8. Über Employer Branding gibt es Statistiken
Die letzte Zahl die ich dir hinterlasse, lautet: Eine starke Arbeitgebermarke führt zu 50 % mehr qualifizierten Bewerbern.
Employer Branding wird in hart umkämpften Branchen, in denen Nischenkompetenzen stark nachgefragt werden, sogar noch wichtiger. So verschwendest du viel weniger Zeit damit, unqualifizierte Kandidaten durchzuwühlen und die Kandidaten zu finden, die deinen Kriterien entsprechen.
Hier hast du es. Es ist statistisch erwiesen, dass Employer Branding einen maßgeblichen Unterschied bei den Bemühungen deines Unternehmens zur Anwerbung von Talenten macht. Ja, Employer Branding wird immer wichtiger im War of Talents.
Deshalb mein Rat: nimm Employer Branding jetzt und nicht später ernst.
Alles Liebe und bis zum nächsten Mal,
Deine Doreen