Copywriting nutzt das geschriebene Wort, um Menschen zu überreden, die von dir gewünschten Dinge zu tun, z.B. einen Kauf zu tätigen, die Email-Adresse dazulassen oder eine Demo anzufordern.
Laut Michael Aagaard von Unbounce solltest du ein Argument vorbringen, das stark genug ist, um deinen Besucher davon zu überzeugen, dass das, was du anbietest, mehr wert ist als das, was es sie kostet (Aufwand, Produktpreis). Somit ist Copywriting eine bewusste Kombination von Wörtern, die sowohl deine aktuelle, als auch potenzielle Zielgruppe, man könnte fast sagen, dazu zwingt, erwartungsgemäß zu handeln. Denn damit kannst du im weiteren Verlauf eine Conversion erzielen.
Berühmte Copywriter
David Ogilvy lebte von 1911 bis 1999 und gilt als Vater der Werbung. Er ist auch berühmt für sein geniales Zitat, das Rolls-Royce-Autos gewidmet ist, wie er sagte:
„Bei 60 Meilen pro Stunde kommt das lauteste Geräusch in diesem neuen Rolls-Royce von der elektrischen Uhr.“
Er hat auch ein tolles Buch über Werbung geschrieben, dass du hier auf Deutsch erwerben kannst: Geständnisse eines Werbefachmanns. (Dies ist ein Affialte Link, bei dem ich eine kleine Provision bekomme. Danke!)
Leo Burnett (1891-1971) wurde von Time als einer der 100 einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Er war der Gründer des Werbeunternehmens Leo Burnett Worldwide. Sein Marlboro Man ist eine der erfolgreichsten Kampagnen aller Zeiten.
Erfolgreichste Werbekampagnen
Nikes „Just do it“ schoss den Umsatz von Nike in nur 10 Jahren von 800 Millionen US-Dollar auf über 9,2 Milliarden US-Dollar in die Höhe.
„Got Milk?„, zur Förderung des Michkonsums, die dato von der der Werbeagentur Goodby Silverstein & Partners erstellt wurde, steigerte den Milchabsatz in Kalifornien und hat seit seiner Einführung viele Parodien hervorgebracht.
Apples “ Get a Mac “ – die Mac vs PC-Kampagne generierte allein im ersten Jahr ein Marktanteilswachstum von 42 %.
Zielseiten verstehen
Die Palette der Möglichkeiten zum Verfassen von Texten hat sich durch das Internet massiv erweitert. Unter anderem um Zielseiten bzw. Landingpages, Online-Werbung, E-Mails, Blogs und soziale Medien. Beim Copywriting gibt es zudem Zusammenhänge zum Content Marketing und zum Storytelling.
Somit wurden Textern neue Möglichkeiten eröffnet, ihr Handwerk zu erlernen, zu recherchieren und sich die Arbeit anderer anzusehen. Es gibt auch viele Plattformen, die die Arbeit als freiberuflicher Texter zu einem organisierterem Prozess machen.
Im Onlinemarketing ist das allgemeine Ziel einer Landingpage, Website-Besucher in Verkäufe (Leads) umzuwandeln. Sie zeigt dir normalerweise zielgerichtete Verkaufstexte an, die eine logische Erweiterung einer Werbeanzeige oder eines Links z.B. in den Sozialen Medien sind.
Zielseiten + Conversions
Die Aktionen, die ein Besucher auf einer Zielseite ausführt, bestimmen die Conversion-Rate eines Werbetreibenden. Eine Zielseite kann eine eigenständige Seite oder Teil einer Hauptseite sein.
Sie werden oft mit Social Media Kanälen, E-Mail-Kampagnen, Suchmaschinen Kampagnen, hochwertigen Artikeln oder „Affiliate-Accounts“ verknüpft. Ziel ist hier, die Wirksamkeit der Anzeigen zu erhöhen.
Wenn das Ziel ist, einen Lead zu erhalten, enthält die Zielseite eine Methode, in Kontakt zu kommen. Üblich sind Telefonnummer oder Anfrageformular. Wenn ein Verkauf geplant ist, enthält die Zielseite normalerweise einen Link, der ihn dann zu einem Warenkorb oder einem Kassenbereich bringt. Durch die Analyse der durch die verlinkte URL generierten Aktivitäten kannst du Clickrate und Converstionrate messen. Also deinen Erfolg sichtbar machen.
Kommen wir nun zu den Fehlern, die du beim Erstellen hochwertiger Werbetexte vermeiden solltest.
Fehler 1: Du folgst keinem Prozess
Schreiben ist ein kreativer Prozess. Viele stellen sich hier einen leidenschaftlichen Autoren vor, der in einem Kaffeehaus sitzt, umgeben von Kaffeetassen und Aschenbechern, völlig vertieft ins Schreiben.
Copywriting ist jedoch ganz anders. Es ist eher eine Wissenschaft als eine Kunst. Wie ich schon mal in einem Blogpost auf LinkedIn sagte, Amateure nutzen Taktiken, aber Profis arbeiten mit Prozessen.
Um Texte zu schreiben, die sich verkaufen, musst du mit einem tiefen Verständnis deiner potenziellen Kunden anfangen.
So gehe ich beim Copywriting vor:
1. Ich versuche zunächst, die Motivation meiner Zielgruppe zu verstehen, die meine Seite besucht. Am besten klappt das, wenn du schon ein paar Artikel geschrieben hast. Dann kannst du nämlich die KPIs bei Analytics checken, auf welche Artikel deine Zielgruppe wie reagiert. Welche also mehr oder weniger gelesen werden.
2. Dann lerne ich mehr über sie, über ihre Motivationen und Ängste, was sie interessiert. Dies ist die Forschungs- und Entdeckungsphase des Conversion Copywritings.
3. Das Gelernte fasse ich zusammen.
4. Dann fokussiere ich mich auf den gewünschten Content meiner Zielgruppe und verbinde ihn mit tieferen Einsichten aus diesen Bereichen. Also erstelle ich weitere Beiträge zum Thema.
6. In Folge überarbeite ich die Beiträge mehrmals und mache am Ende,
7. wenn möglich einen A/B Test, in dem ich die Textversionen gezielt (getrennt) ansehe.
Fehler 2: Du hast kein klar definiertes Ziel und keine Strategie
Auch ein Werbetext kommt nicht ohne Ziel aus! Denn das Setzen von Marketing-Zielen ist auch hier ein grundlegender Bestandteil des Copywriting-Prozesses. Ebenso ist eine Content Strategie sinnvoll, damit schaffst du von Anfang an Verknüpfungen zwischen deinen Beiträgen. Vor allem beim Bloggen wichtig. Wenn du das auslässt, wirst du weder die erwarteten Ergebnisse, noch Erfolg haben.
Fehler 3: Du verstehst die Motivation deiner Zielgruppe nicht
Bevor du überzeugende Texte schreiben kannst, musst du verstehen, in welcher Phase des Kaufzyklus deine Zielgruppe gerade ist.
Dafür kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Haben deine Besucher schon einmal von dir gehört? Deinem Angebot oder Produkt?
- Wollen sie dein Produkt kaufen?
- Haben sie alle Infos, die sie brauchen, um eine klare Entscheidung zu treffen?
- Gibt es unbeantwortete Fragen?
- Welche Ängste/Befürchtungen könnten sie zurückhalten?
Die Antworten auf diese Fragen werden deinen Werbetext mitbestimmen. Leiten. Klar, deine Antworten können je nach Besucher unterschiedlich sein. Deshalb gibt es PPC (Pay-per-Click) und Such-Landingpages.
Deine PPC -Landingpage sollte Folgendes enthalten:
- Eine wirkungsvolle Überschrift.
- Einen unterstützenden Slogan.
- Eine Liste von Vorteilen (nicht nur Funktionen)
- Vertrauenssymbole.
- Einen klaren Aufruf zum Handeln.
- Ein Formular zur Lead-Erfassung.
- Ein Bild mit Nutzungskontext oder eine Grafik, die die emotionale Seite der Besucher anspricht.
Sind deine Besucher wirklich bereit, eine Demo anzufordern oder einen Kauf zu tätigen? Wenn nicht solltest du sie bitten, mehr zu lesen oder sich ein Video anzusehen.
Ist es klug, so schnell um die Konvertierung zu bitten? Wenn dein Wertversprechen kompliziert ist und deine Besucher deine Marke noch nicht kennen, eher noch nicht.
Frage dich deshalb wie bewusst, motiviert und skeptisch dein durchschnittlicher Besucher ist. Führe Untersuchungen durch, um mehr über deine Besucher herauszufinden.
Stelle dir Fragen wie:
- Was hindert meine Besucher X zu tun?
- Welche Fragen beantworte ich noch nicht ?
- Schreibe deinen Werbetext dann basierend auf diesen Ergebnissen für dein Zielpublikum.
- Wenn die Antworten sehr unterschiedlich sind, suche Mustern und Ähnlichkeiten bei den Besuchern. Erstelle dann Landingpages mit einzigartigen, benutzerdefinierten Eigenschaften basierend auf diesen Ähnlichkeiten.
Fehler 4: Zu förmlich, steif oder langweilig sein
Glaubst du wirklich, dass die Erstellung eines Werbetextes aus der großen Literatur mit irrigen Fachbegriffen und der strikten Einhaltung der Regeln der Grammatik sicherstellen wird, dass du dein Produkt oder deine Dienstleistung verkaufst? Wahrscheinlich nicht! Wie ich bereits sagte, muss dein Werbetext klar auf den Punkt gebracht, einfach, und wenn du es schaffst sogar witzig geschrieben sein. Der Besucher muss das Gefühl bekommen, mit seinem besten Freund zu sprechen. Und wenn dabei einige Grammatikregeln verstümmelt werden, soll es so sein.
Fehler 5: Du folgst jedem Trend
Es gibt nicht Hunderte, sondern Tausende von Praktiken, die sich als nützlich erweisen könnten. Und wenn man das Copywriting anschaut, lohnt es sich, bei vielen Ratschlägen vorsichtig zu sein. Zum Beispiel wird den Leuten oft gesagt, dass die Leser „nie unterhalb des Bildschirms lesen, oder dass eine bestimmte Wortzahl eingehalten werden muss, um X-Verkäufe zu erzielen.
Glaub mir, nachdem ich bestimmt 30 Bücher über Copywriting gelesen habe, es gibt keine allgemeingültige Antwort, wenn es um das Verfassen von Texten geht. Meist hängt es sogar von der Situation ab. Verwende deshalb einfach deine eigenen Praxiserfahrungen als Orientierungshilfe oder Ausgangspunkt. Oft ist es am besten, dem eigenen Bauchgefühl zu folgen.
Fehler 6: Du ignorierst SEO
Heute sind Websites zu einem Must have geworden. Somit wird es künftig immer mehr davon geben Deshalb ist grundlegende Suchmaschinenoptimierung (SEO) wichtig! Nutze Keywörter und wichtige Phrasen, nach denen deine Zielgruppe sucht. Wenn du dies nicht beachtest, wirst du den Traffic und Verkauf auf deiner Website erheblich einschränken.
Fehler 7: Du hast die Customer Journey nicht ausreichend berücksichtigt
Viele Kunden wollen ein Produkt oder eine Dienstleistung gerne sehen, hören, berühren und sogar riechen, bevor sie sich zum Kauf verpflichten. Daher kann es schwierig sein, Menschen davon zu überzeugen, bei dir zu kaufen. Hier kommt das Nachdenken über die Customer Journey (die Kundenreise) ins Spiel. Gestalte den Kaufprozess für deine Kunden reibungslos. Das bedeutet: sei transparent, offen und ehrlich. Nimm deinen Kunden die Bedenken mit überzeugenden Texten. Gehe selbst mal diesen Kaufprozess durch und überlege, was dein Kunde bei jedem Schritt denken könnte, und was ihm ein besseres Gefühl geben würde. Liefere Gründe, dir zu vertrauen.
Fehler 8: Du bist unnötig lang
Ein langer Inhalt führt definitiv zu höheren Konversionsraten. Doch das heißt nicht, dass dein Text ein halbes Buch sein muss. Das Erstellen einer Copy mit zu vielen Vorteilen kann kontraproduktiv sein. Natürlich hast du viel zu sagen, aber dein Text könnte an Durchschlagskraft verlieren und langweilig werden.
Was kannst du machen?
Sage mit weniger mehr. Sei prägnant, da die Aufmerksamkeitsspanne der Leute heute kurz ist. Dein Text sollte den Inhalt in so wenig Sätzen wie möglich packen.
Laut SEO Yoast sind es mindestens 900 aus Erfahrung zirka 1.000 Wörter. Somit sind dies erwiesene Zahlen, um detaillierte und hochwertige Inhalte zu erstellen. Es geht auch darum, dir selbst beim Schreiben genug Raum für Content-Tiefe zu ermöglichen.
Qualität und Wortanzahl
Qualität hat gewissermaßen tatsächlich was mit der Wörteranzahl zu tun. Denn 140-Zeichen bei Twitter reichen nicht aus, um Content zu erstellen, der ein Problem löst, Mehrwert liefert, Geschichten erzählt, emotional bewegt und vor allem deine Leser zu Abonnenten, Fans und Kunden macht. Sondern: Relevanz, Qualität und Mehrwert entscheiden, ob dein Blogartikel gut oder schlecht ist.
Überlege bei jedem Wort, ob es nötig ist, und überprüfe vor allem sehr lange Texte. Wenn du wirklich glaubst, dass der lange Text deine Konversionsraten erhöhen kann, ok. Dann schreibe. Wenn nicht, halte deine Beiträge kurz und knackig. Ein Konzept oder eine Idee ist dann einzigartig, wenn es erfolgreich über seinen Vorgänger hinausgeht und seinen Zweck besser erfüllt. Beobachte ständig die Analysen deiner Webseiten, vor allem der gerade veröffentlichten Artikel. Hohe Absprungraten und niedrige Conversions zeigen dir Texte, die du optimieren solltest.
Eine Studie von Medium hat ergeben, welche Beitragslänge im Durchschnitt die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Antwort: 7 Minuten.
Und wie viele Wörter sind das? 1.600!
Eine weitere Studie von CoSchedule hat ergeben, dass der Durchschnittswert in den oberen Google Suchergebnissen mindestens 1.700 Wörter sind:
Diese Anzahl habe ich übrigens an der Stelle in diesem Blogbeitrag erreicht. Somit, was glaubst du?
Würdest du dich jetzt noch für die restlichen 13 Fehler über Copywriting interessieren? Okay, dann ist an der Zeit, dir noch einen wichtigen Tipp zu geben, bevor ich dir eine Frage stelle.
Fehler 9: Es gibt keinen CTA
Du wirst deine Besucher nicht in Kunden verwandeln, wenn du ihnen nicht sagst, was sie tun sollen.
Jeder Online-Shop und jede Website, auf der du eine Dienstleistung anbietest, braucht deshalb einen Call to Action (CTA)! Damit wissen deine Besucher, wie sie mit dir in Kontakt kommen oder dein Produkt kaufen können.
Deshalb stelle sicher, dass du mit einem einprägsamen Satz beendest und sage ihnen, was sie als nächstes tun müssen. Auf jeder Seite, die verkaufen soll, sollten deine CTA-Buttons sichtbar sein. Denke hier auch an deinen Sprach- bzw. Schreibstil.
Zum Beispiel hat sich „In den Warenkorb“ anstelle von „Jetzt kaufen“ als erfolgreicher erwiesen, weil die Leute nicht das Gefühl haben, dass sie sich verpflichten müssen, sofort zu kaufen.
Schreiben mag als einfaches Konzept erscheinen. Doch Copywriting ist in Wirklichkeit ein tiefgreifender Prozess. Egal, ob du in dich selbst investierst und dir die Zeit nimmst, die Wissenschaft dahinter zu verstehen, oder ob du jemanden dafür engagierst, der es für dich macht. Es ist kein billiger Prozess. Mach nicht den Fehler zu denken, dass es so ist.
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Deine Doreen #MYWAY